Der Frühling im Baltikum ist nur kurz und geht manchmal schon nach wenigen Tagen in den Sommer über. In dieser Zeit sind die Bäume noch kahl und manchmal finden sich noch Schneereste in den Wäldern der “Western-Taiga”. Doch die Natur erwacht jetzt zu neuem Leben. Nach einem schier endlosen Winter sind überall Vogelschwärme unterwegs. Zugvögel wie Schwarzstorch und Schelladler kehren heim und beziehen ihre Reviere. Spechte trommeln in den Wäldern und Birkhähne versammeln sich auf den Turnierplätzen am Rande der Regenmoore. An den Küsten und vor den Inseln der Ostsee sind noch Eisreste zu sehen, doch dazwischen halten sich bereits viele arktische Enten und Seetaucher auf. Die hellen und windstillen Mondnächte sind jetzt gut geeignet um Habichts- und Sperlingskauz zu hören und zu sehen. Unsere Tour führt uns in den waldreichen Nordwesten Estlands bis nach Haapsalu mit seiner wuchtigen Bischofsburg, den riesigen Regenmooren und den vorgelagerten Inseln der Ostsee.
1.Tag
Tallinn – Estlands Hauptstadt und Eulenexkursion in der “Western Taiga”
Wir fliegen morgens nach Tallinn, Estlands Hauptstadt. Am Flughafen treffen wir unsere estnische Reiseleitung und fahren zunächst im bequemen Kleinbus in den Nordwesten des kleinen Landes. Schon unterwegs halten wir, denn überall sind Scharen von Drosseln, Finken und Lerchen unterwegs. Gleichfalls stehen Gänse und Kraniche auf den Feldern. Darüber rütteln Raufußbussarde oder es zeigt sich ein Merlin auf der Jagd nach Kleinvögeln. Unsere Ferienhausanlage liegt nur unweit der Ostsee und ist herrlich eingebettet in einen Dünenkiefernwald. Erlenzeisige und Kiefernkreuzschnäbel sind hier Brutvögel. Gleich den ersten Abend nutzen wir zu einer Eulenexkursion, um Habichtskauz oder Sperlingskauz zu beobachten.
Wanderstrecke: 1 km
2.Tag
Birkhahnbalz und Auerhahnbeobachtung
An diesem Morgen brechen wir sehr früh auf, um sowohl die Birkhahnbalz, als auch Auerhähne zu erleben. Beide Arten sind in Mitteleuropa akut vom Aussterben bedroht. Die großen Turnierplätze der Birkhähne liegen oft auf Wiesen am Rande riesiger Regenmoore. Das „Kullern“ der in großer Zahl balzenden Hähne ist weithin hörbar. Mitunter wird es untermalt durch Rufe von Goldregenpfeifern, Uferschnepfen und den Gesang vieler Feldlerchen. Immer konnten wir hier Elche sehen. Die Auerhahnbiotope sind ganz in der Nähe. Oft halten sich die imposanten Hähne an Straßen, am Rande lichter Kiefernwälder auf. Etwas weiter liegen Flächen, auf denen riesige Waldbrände wüteten. Hier wollen wir zwischen freigelegten Dünen und Moorseen Kiefernkreuzschnäbel, Steinadler, Seidenschwänze und vielleicht eine Sperbereule entdecken. Später besuchen wir Lyckholm, ein deutsch-baltisches Gut der Familie von Rosen und erfahren viel über die Geschichte des Baltikums. Das in der Nähe liegende Silma-Seengebiet erreichen wir zu Fuß. Hier erwarten uns Rohrdommel, Rothalstaucher, Zwergsäger und verschiedene Entenarten.
Wanderstrecke: 2 km
3.Tag
Kap der nordischen Taucher, Lagunenstadt Haapsalu und Matsalu-Nationalpark
Am Morgen sind wir am Kap Pöösaspea unterwegs – dem besten Ort im Baltikum für die Beobachtung von Stern- und Prachttauchern. Oftmals in Trupps, umfliegen sie die nordwestlichste Spitze Estlands. Unter den Meeresenten fallen vor allem die vielen Eisenten auf, die sich jetzt in großer Zahl vor der Küste einfinden und intensiv balzen. Daneben sind Eider-, Samt- und Trauerenten zu sehen. Bei günstigen Windverhältnissen kommt es zu einem starken Zug von Raufußbussarden. Immer wieder überrascht das Kap mit hochnordischen Arten wie Schneeammer, Strandpieper oder Polarbirkenzeisig. Die Strände in der Nähe unserer Unterkunft die wir am Nachmittag aufsuchen, werden von vielen Watvögeln genutzt. So sind Grünschenkel, Sandregenpfeifer und Sichelstrandläufer regelmäßig zu sehen. Der Abend ist wieder den Eulen vorbehalten. In den letzten Jahren konnten wir regelmäßig einen Habichtskauz sehen – ein eindrucksvolles Erlebnis diese riesige Eule zu sehen.
Wanderstrecke: 3 km
4.Tag
Matsalu-Nationalpark
Nur unweit unserer Unterkunft befinden sich die letzten Brutplätze des Alpenstrandläufers im Baltikum. Die Balz, die zeitweise in der Luft ausgetragen wird, ist ein eindrucksvolles Schauspiel. Auch Rotschenkel, Kiebitz und Sandregenpfeifer sind Brutvögel in dieser beeindruckenden Landschaft. Am Nachmittag fahren wir nach Haapsalu, einem ehemaligen Kurort russischer Zaren und des Komponisten Peter Tschaikowski. Auf der gut einsehbaren Lagune rasten Zwergschwäne, viele Entenarten (Pfeif-, Spieß- und Löffelenten) und oft hunderte Zwergsäger. Ein kleiner See inmitten der Stadt beherbergt Ohrentaucher. Besonders für Fotografen ergeben sich phantastische Motive, da die Ohrentaucher nur wenig Scheu zeigen und sich auf geringer Distanz fotografieren lassen. Natürlich besichtigen wir auch die mächtige Bischofsburg der Stadt. Hier finden wir sicher den sehr hellen Nordischen Kleiber.
Wanderstrecke: 3 km
5.Tag
Maritimer Tag auf Hiiumaa
Heute wechseln wir unseren Standort. Unser Übernachtungsort ist Altmoisa, unmittelbar im Matsalu-Nationalpark. Ganz nahe sind die flachen Meeresbuchten, an denen tausende nordische Gänse und vor allem Zwergschwäne rasten. In den vorgelagerten Mooren zeigen sich Bekassinen bei der Balz und Waldohreulen auf Nahrungsflügen. Zuvor besuchen wir jedoch Hiiumaa, die zweitgrößte Ostseeinsel Estlands. Auf der 90-minütigen Überfahrt mit der Fähre lassen sich Meeresenten (Samt-, Trauer-, Berg- und Eiderenten) und Ringelrobben besonders gut beobachten, da das Schiff extrem langsam fährt. Hiumaa (schwedisch Dagö – Taginsel) ist nur an den Küsten bewohnt. Im Inselinneren finden sich ausgedehnte Wälder und Moore. An den nach Norden ausgerichteten und eisfreien Buchten der Insel wollen wir nach ziehenden Meeresenten, Seetaucher, Klein- und Greifvögel Ausschau halten. Vielleicht gelingt es uns sogar noch die hocharktische Scheckente zu entdecken, die bis in den April vor der estnischen Küste ihr südlichstes Winterquartier hat.
Wanderstrecke: 2 km
6.Tag
Ein Tag im Regenmoor
Wir verbringen heuten einen Tag im Regenmoor. Auf einem gut begehbaren Steg gelangen wir bis ins Zentrum, des baumlosen, uhrglasförmig aufgewölbten Moores. Hier finden wir eine ganz spezifische Fauna und Flora. So den Regenbrachvogel, der hier sein südlichstes Brutvorkommen hat. Gleichfalls Uferschnepfe und Rotschenkel. Eindrücklich ist der Gesang des Goldregenpfeifers. Sehr eng an Regenmoore binden sich Steinadler, die hauptsächlich Birkwild jagen. Weitere Brutvögel im Moor sind Merlin, Raubwürger und Singschwäne. Unter den Pflanzen finden wir viele spezielle Arten, die nährstoffarme Bedingungen bevorzugen. So Sonnentau, Zwergbirke, Rosmarinheide und die Moltebeere. Einen besonderen Reiz haben die dem Moor vorgelagerten Wälder, in denen der Dreizehenspecht und das Haselhuhn vorkommen. Beides Arten bevorzugen dichte Wälder mit einem hohen Totholzanteil und sind nicht immer leicht zu entdecken.
Wanderstrecke 8 km
7.Tag
Spechte in “Vaike Roude”, Schell- und Schreiadler am Kasari
Der herrlich verwilderte Park vor dem verfallenen Herrenhaus “Vaike-Roude” ist ideal für die Beobachtung von Weissrückenspecht, nordischen Gimpeln, weissköpfigen Schwanzmeisen und Rotdrosseln. Am Nachmittag fahren wir an den Kasarifluss. Er mäandriert ungehindert durch eine sehr abwechslungsreiche Wiesenlandschaft, in der sowohl Schrei-, als auch Schelladler vorkommen. Wir wollen beide Arten sehen und ihre charakteristischen Merkmale erkennen. Am Abend stehen wir an den Nasswiesen des Matsalu-Nationalparks, um Elche zu sehen.
Wanderstrecke: 3 Km
8. Tag
Mittelalter in Tallinn
Auf einer Frühexkursion halten wir am Strand nochmal Ausschau nach Schneeammern und Strandpiepern. Auch Spornammern ziehen regelmäßig auf ihrem Weg in die skandinavischen Brutgebiete an der baltischen Küste entlang. Nach dem Frühstück fahren wir nach Tallinn und besichtigen die noch intakteste mittelalterliche Stadt Europas. Sie hat immer noch das ursprüngliche Straßensystem aus dem 13. Jahrhundert. Die meisten Häuser aus dem 14. und 15. Jahrhundert stehen in ihrer ursprünglichen Größe und Form da. Gleichfalls sind alle wichtigen und repräsentativen Regierungsgebäude sowie die Kirchen Tallinns unversehrt. Nach der Stadtführung bringt uns der Reisebus zum nahen Flughafen und wir treten die Heimreise an.
Reisetermin
- 17.04. – 24.04.2021
- 24.04. – 01.05.2021
enthaltene Leistungen:
- Flug ab/ bis Frankfurt in der Economy-Class (andere Abflughäfen auf Anfrage, ggf. mit Aufpreis).
- Alternativ ist die Anreise auch per Schiff (Finnline) möglich.
- 7 Übernachtungen in Mittelklassehotels (Landeskategorie)
- Halbpension
- Alle Transferfahrten vor Ort mit einem Reisebus
- Stadtführung Tallinn
- Schiffstour zur Insel Hiiumaa
- Ausleihe hochwertiger Optik auf Anfrage
- Estnische Reiseleitung
- Professionelle, deutschsprachige und landeskundige Reiseleitung
- Artenliste
- Reisebericht
Nicht enthalten
- Nicht erwähnte Verpflegung
- Persönliche Ausgaben & Trinkgelder
- Zusatzleistung für Flugreisen: Rail & Fly Ticket
- Reiseversicherung ERV-Reiseschutz
Reisepreis
- Reisepreis pro Person im Doppelzimmer: 2.055,00 EUR
- Reisepreis pro Person im Einzelzimmer: 2.225,00 EUR
buchbare Zusatzleistungen:
- Rail & Fly Ticket
- Reiseversicherung ERV-Reiseschutz
Hinweise
- Mindestteilnehmerzahl: 8 Personen
- maximale Teilnehmerzahl: 15 Personen
- Aufpreis bei 8-11Teilnehmern: + 100,00 Euro pro Person
- Höhe der Anzahlung in % des Reisepreises: 20 %
- Restzahlung in Tagen vor Reisebeginn: 28 Tage
- Letzte Rücktrittsmöglichkeit durch den Veranstalter: Bei Nichterreichen der Mindestbeteiligung kann BaltikumNaturReisen bis spätestens 28 Tage vor Reisebeginn vom Vertrag zurücktreten. In der Regel informieren wir unsere Kunden aber früher und bieten Alternativen an. Auch wenn die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht wird, versuchen wir die Reise durchzuführen. Wir bitten Sie dann, sich an den Mehrkosten (100,- EUR/Person s.o.) zu beteiligen.
- Sollte nur ein Platz zum Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl frei sein und die Buchung von zwei Personen gemeinsam eingehen, werden wir die Gruppengröße um eine Person erweitern.
Anforderungen der Reise:
Anforderungen der Reise: mittelschwer, mit längeren und ebenen Wanderrungen bis 8 km, kaum Gefälle oder Steigung. Da wir vor Ort mit mind. 2 Reiseleitern unterwegs sind, können wir uns gut auf die unterschiedliche Fitness/Mobilität der Teilnehmer einstellen.
Ausrüstung
- Flugtickets
- gültiger Personalausweis oder Reisepass
- warme Kleidung (auch Mütze, Schal, Handschuhe und dicke Socken!) und Regensachen
- leichtes und festes Schuhwerk (keine Gummistiefel)
- kleine Reiseapotheke
- Fernglas und (wenn möglich) Spektiv
- Bestimmungsbuch – wir empfehlen: Svensson et al. – Der neue Kosmos Vogelführer [2017] oder Lars Jonsson – Die Vögel Europas [1992], beide im Kosmos-Verlag erschienen.
Gruppengröße und Mindestteilnehmerzahl
Wir legen besonderen Wert auf Reisen in kleinen Gruppen. Bei allen Reisen ist die minimale und die maximale Teilnehmerzahl angeführt. Die Mindestteilnehmerzahl ist bis 3 Wochen vor Reisebeginn zu erreichen. Auch wenn diese Zahl nicht erreicht wird, versuchen wir die Reise durchzuführen. Wir bitten Sie dann, sich an den Mehrkosten zu beteiligen (Aufpreis Kleingruppe). Sollte nur ein Platz zum Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl frei sein und die Buchung von zwei Personen gemeinsam eingehen, werden wir die Gruppengröße um eine Person erweitern.
Hinweis zur FSME-Impfung
Für eine Reise nach Estland zwischen April und Oktober wird vom Auswärtigen Amt eine Schutzimpfung gegen die sogenannte Frühjahr-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) empfohlen. Diese Art der Hirnhautentzündung kann in Risikogebieten, wozu ganz Estland gehört, durch Zeckenbiss übertragen werden. Wenn Sie also auf „Nummer Sicher“ gehen wollen, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen und nach einer FSME-Schutzimpfung fragen.
Hinweis zu den Zielarten
Auf unseren Reisen beobachten wir die Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum und können Ihnen nicht garantieren, alle hier aufgeführten Zielarten auf der Tour zu sehen. Unsere Reiseleiter bemühen sich, Ihnen so viele Vogelarten wie möglich zu zeigen.
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Reise anfragen
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REISE-ANFRAGE